Entnahme- und Transportmedien

Entnahme- und Transportmedien werden nach Beauftragung durch den Einsender (Bestellscheine für Laborverbrauchsmaterial) von uns zur Verfügung gestellt.

Abstrichtupfer mit Amies-Flüssigmedium (z. B. eSwabTM)

Transportmedium für Anzucht aerober und anaerober Keime (auch für PCR-Nachweise nicht anzüchtbarer Erreger und Viren).

Blutkulturflaschen (Aerob/Anaerob-Set, Kinderflasche „PEDS“)
Zur Blutentnahme bei Sepsisverdacht und systemisch verlaufenden Infektionen (Meningitis, Peritonitis u. a.). Ergänzend zur Einsendung von Nativmaterial, auch geeignet für Liquorproben; Punktate (Abszesse, Gelenkpunktate), Dialysate.

Urintransportmedium
Urin-Monovette mit Stabilisator®

Eintauchnährböden für Urine (Nährbodenträger; Uricult® oder Urotube®)
nur noch in Ausnahmefällen, z. B. bei erwarteter Transportverzögerung

Graduierte, klare Sterilröhrchen
für Körperflüssigkeiten (Liquor, Bronchoalveoläre Lavage, Punktat, Drainageflüssigkeit etc.)

Sterile Universalröhrchen
für Punktate, Bioptate, Sekrete, Urin, Sputum, Hautschuppen, Nagelspäne, Katheterspitzen, etc.

Stuhlröhrchen mit Löffel
für alle mikrobiologischen und molekularbiologischen Stuhluntersuchungen

Serum-Monovetten
für alle infektionsserologischen Untersuchungen (Antikörper-Diagnostik)

Besonderheiten bei Materialentnahme

Die Materialentnahme sollte möglichst vor Beginn der antiinfektiven Therapie bzw. vor der nächsten Antibiotikagabe erfolgen, antibakterielle/-mykotische Hemmstoffe können die Anzucht behindern.

Die Gewinnung des Untersuchungsmaterials sollte, wenn möglich, unter sterilen Bedingungen an der Körperregion erfolgen, an der die vermuteten Infektionserreger am ehesten zu erwarten sind. Jede Kontamination mit Begleitflora erschwert die Bewertung der Untersuchungsbefunde.

Für die Entnahme sollten stets dicht schließende, sterile Transportgefäße verwendet werden, um sekundäre Kontaminationen mit Umweltkeimen und die Infektionsgefahr für das Laborpersonal zu verhindern.

Gewebeproben/Bioptate in sterilem Gefäß mit 0,9% NaCl-Lösung bringen. Bitte nicht in Formalin fixieren (verhindert Anzucht und PCR-Diagnostik)! Lagerung bis zum Transport bei 4 - 8 °C.

Die Gewinnung von Gewebeproben/-flüssigkeiten ist stets gegenüber dem Einsatz von Abstrichtupfern zu bevorzugen, insbesondere bei zu erwartender geringer Keimausbeute (speziell bei Nachweis von Mykobakterien und Pilzen).

Für die molekularbiologische Diagnostik (PCR) sollten keine Gel-Abstrichtupfer verwendet werden! Das Material darf nicht mit hemmenden Substanzen (Heparin, Formalin) versetzt sein!

Transportzeiten sollten so kurz wie möglich sein, um auch besonders empfindliche Erreger nachweisen zu können und ein Überwachsen mit Begleitflora zu verringern.

Materialgefäß und Anforderungsschein sollen sorgfältig beschriftet sein. Nähere Angaben zur Entnahme-Lokalisation, Verdachtsdiagnose, Abnahmedatum und Angabe der eingesetzten Antiinfektiva sind für die klinisch-mikrobiologische Befundung oft essentiell.

Bei Unklarheiten bei der Materialentnahme oder besonderen Fragestellungen bitte den zuständigen Mikrobiologen kontaktieren, um das optimale Prozedere zu besprechen. Materialien mit dringlicher Bearbeitung sollten bitte telefonisch anmeldet werden.

Mikrobiologische und virologische Methoden

1. Mikroskopie: Gram-, Giemsa-, Methylenblau-, Jod-, Calcofluor-, Auramin- und Kinyoun-Färbung für Bakterien, Pilze und Parasiten

2. Kultur: selektive und nicht-selektive, feste sowie flüssige Nährmedien

3. Empfindlichkeitsprüfung (=Resistenzbestimmung) für pathogene Erreger: Automatisiert (VITEK2, MERLIN Micronaut), Agardiffusion, MIC-Teststreifen. Die Bewertung und S/I/R-Kategorisierung erfolgt gemäß europäischer Norm EUCAST.

3. MALDI-TOF: Keimidentifizierung durch Charakterisierung von Proteinen mittels Massenspektrometrie

4. Molekularbiologische Methoden: PCR (Polymerasekettenreaktion) sowie DNA/RNA-Hybridisierung (Gensonden)

5. Serologische Methoden: Antikörperbestimmung (IgM, IgA, IgG) gegen Infektionserreger mit Enzymimmunoassays (EIA, CLIA, CMIA), Immunfluoreszenztests (IFT), BLOT-Techniken sowie Agglutinationstests (IHA)

Ansprechpartner

Mikrobiologie & Molekularbiologie 0340 540530 0340 5405358 mikrobiologie@laborpraxis-dessau.de

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